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Mittwoch, 1. Juli 2020

NGC6992 im Schmalband

Es ist der 30.7.2020 und der Mond steht dominant am Himmel. Trotzdem wollen wir uns zu einem Beobachtungsabend am Brentenriegel treffen, um einerseits die von meinem Kollegen selbst instand gesetzte Celestron AVX zu testen und andrerseits den Takahashi erneut auf ein Objekt zu richten. Diesmal solls der östliche Cirrusnebel (NGC6992 East Veil) sein, den ich in den Schmalbändern H-alpha und O-III ablichten möchte. Nebenbei wollen wir wieder einige Objekte im 12" Hofheim Reisedobson ansehen - in der aktuellen Mondphase können wir jedoch nur die helleren Objekte ansehen.
Der heute gut besuchte Vorplatz der Sternwarte

Das 60cm-Teleskop am Brentenriegel:
nur mehr wenige Wochen bis zum First light


Visuelle Beobachtungen mit dem 12"-Hofheim

Beginnen wir mit der Zusammenfassung der visuellen Beobachtungen.

Mond

Der Mond zeigt den goldenen Henkel. Zehn Tage nach Neumond ist diese Formation in den Tiefebenen des Sinus Iridum am Juragebirge dessen Gipfel durch die Sonne angestrahlt werden für ca. 7 Stunden zu sehen. Heute geht sich das wiedermal perfekt aus. Wir kehren an diesem Abend immer wieder zum Mond zurück - die vielen Details seiner Oberfläche füllen ganze Bücher.

Jupiter

Weiter gehts mit Jupiter, dessen Wolkenbänder durch Einsatz eines speziellen Filters am Okular noch kontrastreicher im 12-Zöller zu sehen sind. Den für heute angekündigten Durchgang des GRF beobachten wir allerdings nicht. Schön sind die vier Galileischen Monde zu beobachten. Die beobachtete Reihenfolge: Kallisto - Io - Jupiter - Europa - Ganimed.

Saturn

Dieser zeigt Oberflächenbänder und die Ringteilung. Der Planet wirft einen kleinen Schatten auf die Ringe. Es sind mehrere, nicht näher klassifizierte Monde, zu sehen. Wir zählen mindestens 5 dieser Monde.

Doppelsternhaufen h+chi

NGC869 und NGC884 sind schön im Field of View des 31mm Hyperion Okulars zu sehen. h+chi zählen zu meinen Lieblingsobjekten, die ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit visuell beobachte. Im 12-Zöller ein wahrer Genuss, aber auch mit dem Lacerta 8x56-Feldstecher mehr als einen Blick wert.

Double-Double Eps Lyr

Das Double-Double-System Eps Lyr ist mit 8mm Hyperion-Zoom Okular eindeutig getrennt. 

M31/M110

Der Andromedanebel (M31) und seine Begleitgalaxie (M110) sind ebenfalls Ziel unserer visuellen Reise. M32 haben wir allerdings heute nicht gesehen. Zur Beobachtung von Galaxien stört der Mond zu sehr.

Mars

Den Abschluss macht Mars. Dieser steht zum Beobachtungszeitpunkt noch zu tief und zeigt keine Oberflächendetails. Er wird unser Beobachtungsobjekt im September/Oktober, wenn er seine Oppositionsschleife zieht.

Schmalbandaufnahme des Supernovaüberrests NGC6992

Ich baue wieder den Takahashi Epsilon 160 auf meiner Celestron AVX auf und schließe meine gekühlte Astrokamera ZWO-ASI 1600 MM pro an. Die Fokussierung nehme ich wie üblich an einem hellen Stern (Arkturus) durch Spikematching vor, bei der ich die Spikes in Überdeckung bringe (siehe auch meinen Artikel Balkontest eines Takahashi Epsilon 160).

Takahashi Epsilon 160

Das Objekt steht für Aufnahmen aktuell sehr günstig und hoch am Himmel. Einzig einen Meridiandurchgang um ca. 1:15 muss ich berücksichtigen. Ich mache ein paar Testaufnahmen und wähle für H-alpha 480s und für O-III 600s Einzelbelichtungen. Ich möchte so viele Aufnahmen wie möglich in dieser Nacht machen. Lt. APT endet die Deep-Sky-Belichtungsnacht gegen 3:00. Gut, dass wir nebenbei am Dobson und mit dem Feldstecher uns die Zeit vertreiben können.

Nach und nach verabschieden sich die anwesenden Kollegen - ich baue den Dobson ab und gegen 1:00 (kurz vor dem Meridiandurchgang meines Aufnahmeobjekts) verabschiedet sich auch Marcus mit seinem Sohn. Ich bin alleine am Berg - eine tolle Stimmung macht sich breit und ich beobachte den Monduntergang. Schlagartig wird der Himmel dunkler und es zeigt sich die Sommermilchstraße, die ich mit dem Lacerta 8x56 in den nächsten zwei Stunden immer wieder abfahre. Ich bin begeistert - freue mich schon jetzt auf die nächsten Neumondnächte, auf die ich aber noch gute zwei Wochen warten muss.

der Preview in APT sieht schon sehr vielversprechend aus

Um drei Uhr (und nach einem nur teilweise geglückten automatisierten Meridianflip) beende ich meine Astronacht und fange mit dem Abbau der übrigen Gerätschaften an. Es dauert doch etwa eine Stunde, bis alles verstaut ist und ich mache mich um 4:00 Uhr auf den halbstündigen Heimweg. Ich bin zufrieden mit dieser Nacht - hab wieder viele neue Erfahrungen gemacht und konnte einige der Anwesenden von den Vorzügen eines Dobsons überzeugen bzw. ihnen einige Objekte näher bringen. Die Ausarbeitung meiner Aufnahmen muss noch einige Stunden warten.

Das Ergebnis

Ich schlafe nur wenige Stunden - zu neugierig bin ich, was die Ausarbeitung des Objekts mit PixInsight zeigen wird. Und so sitze ich bereits um 10:00 vor meinem Laptop und arbeite die Bilder aus. Ich lasse das Ergebnis hier für sich sprechen - werde sicher noch weitere Bearbeitungs- und vielleicht auch noch 
Belichtungszeit in dieses Objekt investieren. 


NGC6992 Cirrus Nebula (East Veil)


Epilog

Bevor ichs vergessen - die Montierung von Marcus und seinem Sohn Paul arbeitet nun auch. Das Guiding funktioniert in beiden Achsen und ich freue mich auf seine zukünftigen Astrobilder. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es bald einen weiteren Dobson in meinem Umfeld geben wird. ;)

Samstag, 23. Mai 2020

Making of - M81/M82 Passage von C2017/T2 PanSTARRS

Manchmal benötigt man für Astrofotografie ein wenig Glück - die Osthälfte von Österreich hüllte sich in Wolken einer Kaltfront, nur ein kleines Fleckerl in der Südoststeiermark blieb für kurze zeit noch offen, sodass die Passage von C2017/T2 PanSTARRS bei M81/M82 beobachtbar war. Doch beginnen wir von vorne.

Wir fahren in unser Haus in der Südoststeiermark - im Kalender hatte ich zu Beginn des Jahres den Vermerk "M81M82-Passage C2017/T2" eingetragen. Der Blick auf die Wetterkarten zeigt eine Kaltfront, die in den nächsten Stunden Österreich passieren soll. Die Satellitenbilder zeigen starke Bewölkung. Ich entscheide mich, nur das notwendigste für diese Passage mitzunehmen - meine ASI1600MMP und ein Tamron 200mm-Teleobjektiv. Sehr zuversichtlich war ich nicht - MGEN-Autoguider, etc. blieben zu Hause.

sieht noch gut aus ...


In der Steiermark angekommen präsentiert sich der Himmel nahezu wolkenlos - ein paar Cirren, aber sonst war der Himmel frei. Ich entschließe mich, die seit Herbst abgebaute EQ-6 auf die Säule zu montieren. Dank Corona bin ich heuer spät dran.

Mai 2020 - die noch leere Säule - ich bin spät dran heuer


Nach der Montage zieht der Himmel immer mehr zu - ich hoffe, dass ich zumindest das Polaralignment durchführen kann. Die Passage zu fotografieren - daran glaub ich eigentlich nicht mehr.

die nahende Kaltfront - die Bewölkung nimmt zu

Polaris könnte unter diesen Bedingungen ev. sichtbar sein und zumindest die geplante Einnordung erlauben. Die mitgebrachte Minimalausrüstung wird auf die Montierung gesetzt - die Einnordung möchte ich mit Sharpcap-Pro vornehmen.


ASI-1600MMP mit Filterrad an Tamron 200mm

Ich warte bis ca. 21:00 - der Himmel zeigt erste Sterne. Ich werde zuversichtlicher. Gegen 21:30 starte ich mit dem Polaralignment - ich komme im Mittel auf eine Abweichung von unter 45 Bogensekunden. Das sollte für 60s Aufnahmen mit 200mm reichen. Der Himmel zeigt sich bei M81/M82 unglaublich klar und ich mache meine erste Testaufnahme.

Testaufnahme in PixInsight überprüfen

Kurz die Aufnahme in Pixinsight überprüfen - M81, M82 und der Komet sind klar erkennbar. Ich starte eine Aufnahmeserie von 20x60s L-R-G-B. Nach der Hälfte der geplanten Belichtungszeit zieht es binnen weniger Minuten zu - keine Durchsicht mehr. Ich habe jedoch jeweils 10 Minuten pro Farbkanal im Kasten - mehr, als was ich bei der Wetterprognose von heute Nachmittag erwartet hatte.

Mit PixInsight werden die Bilder am nächsten Morgen registriert, gestackt und zusammengemischt. Ich entscheide mich mangels Kalibrierframes für einen schnellen Workflow - zu neugierig bin ich, was ich gestern in den Kasten bekommen habe.

C2017/T2 PanSTARRS bei M81 und M82 (22.5.2020) 


Ich werde das Bild wohl nochmal bearbeiten - Erfahrung mit der Ausarbeitung von Kometen fehlt mir komplett. Da diese Objekte sehr rasch über den Himmel ziehen, zeigen sich bei Belichtungssequenzen rasch Strichspuren um den Kometenkern.

Was nehme ich von dem Abend mit?
  • Polaralignment mit Sharpcap-Pro möchte ich nie mehr vermissen.
  • Nimm immer Minimalequipment mit - die Kamera mit dem 200mm-Tele stellt eine solche Minimalversion dar.
  • Einmalige Gelegenheiten sind - nunja, "einmalig". Und diese Gelegenheit konnte ich nutzen. ;)

Pixinsight - Image Analysis/Annotation:

Annotierter Bildausschnitt

Referentiation matrix (world[ra,dec] = matrix * image[x,y]):
-4.07357837e-04 -1.04402038e-03 +2.78180784e+00
+1.04243932e-03 -4.07600200e-04 -1.71009055e+00
WCS transformation ....... Linear
Projection ............... Gnomonic

Projection origin ........ [2327.257294 1756.461259] px -> [RA: 9 56 18.424 Dec: +69 57 08.27]

Resolution ............... 4.032 arcsec/px
Rotation ................. 68.625 deg

Observation start time ... 2020-05-22 20:06:23 UTC
Observation end time ..... 2020-05-22 20:55:44 UTC
Geodetic coordinates ..... 16 24 11 E 47 57 56 N

Focal distance ........... 194.40 mm
Pixel size ............... 3.80 um
Field of view ............ 5d 12' 52.7" x 3d 56' 32.5"
Image center ............. RA: 9 56 15.626 Dec: +69 57 05.87

Image bounds:

top-left .............. RA: 10 26 08.568 Dec: +68 04 28.48
top-right ............. RA: 10 08 27.104 Dec: +73 04 12.90
bottom-left ........... RA: 9 47 15.163 Dec: +66 47 39.89
bottom-right .......... RA: 9 21 08.140 Dec: +71 27 26.22



Montag, 11. November 2019

Scripting Pixinsight - die Reise beginnt

Astrofotografie ohne Pixinsight ist wie Autofahren ohne Auto. Die Einstiegshürde ist jedoch wesentlich höher und wenn man glaubt es bedienen zu können scheitert man auf einmal an den vermeintlichen Basics der Ausarbeitung von Astrobildern. Die Standardprozesse und einige der mitgelieferten Scripts leisten hervorragende Arbeit - sie sind mehr oder weniger gut dokumentiert und letztendlich kommt man irgendwann zu der Erkenntnis, dass man sich auch mit den mathematischen Hintergründen dieser Prozesse und Skripte auseinandersetzen muss um bei diesem Tool weiterzukommen. Aber das ist eine andere Geschichte und gewonnene Erkenntnisse in dieser Richtung werden sicher zukünftig in diesem Blog Einzug halten und näher erläutert. 

Noch schwieriger wird es, wenn man in die Programmierung von Skripten für PixInsight einsteigen will. Warum man das will? Nun, sagen wir es ist Informatikerehre die einen dazu treiben könnte. Noch dazu, wenn Astrofreunde einen dazu nach dem Motto "Sag mal, du als Informatiker kannst das sicher ..." bitten, ein bestehendes Skript zu erweitern. So geschehen letzte Woche - zwei bestehende Skripts sollen durch ein User-Interface erweitert werden, da für die Ausführung diese Skripts bisher zuvor editiert werden mussten. Das UI soll diese Konfigurationen nun grafisch möglich machen.

Konfiguration vor Start des Skripts


PixInsight hat eine Java-Script-basierte Scriptengine mit einer umfangreichen API. Javascript ist mir sehr geläufig, weshalb ich dafür nichts neues lernen muss. Aber - und jetzt kommt das Aber - es gibt keinerlei Dokumentation über die PI-API. PixInsight hat zwar einen "Objectbrowser" eingebaut, der liefert aber nur die vorhandenen Objekte, deren Eigenschaften und Methoden, sowie allfälliger Events, die von diesem Objekt empfangen werden können. All das als "Überschriften" ohne weitere Dokumentation.
Pixinsight - Objectbrowser
So startet man eine Odyssee in die Tiefen bereits vorhandener Skripts und fängt, Schritt für Schritt an, neue Erkenntnisse und "Aha's" iterativ in die gewünschte Erweiterung zu integrieren. Allzuoft gelangt man in eine Sackgasse aus der man dank GIT kann immer wieder auf frühere Versionen zurückkehren kann.

Neben der fehlenden Dokumentation gibt es auch noch ein weiteres Manko - ich bin es gewohnt, meine Javascript-Programme ausführlich testen bzw. debuggen zu können. Das Fehlen eines Debuggers schmerzt am meisten, den Zustand des Programms kann man nur durch einzubauende Commandline-Ausgaben feststellen - mühsam, und von mir zuletzt Anfang der 90er-Jahre so praktiziert.

Scripteditor

Der Scripteditor kann zwar Syntax-highlighting, das wars aber schon mit Komfort. Eine Navigation in den Sourcen ist nur über "Suche" möglich.

Was jedoch sehr versöhnlich stimmt ist, dass trotz dieser Schwierigkeiten die Erweiterung binnen kurzer Zeit fertig gestellt werden und meinen Astrofreunden übergeben werden konnte. Das positive Feedback freut dann umso mehr, wenn man an die letzten Tage dieser begonnenen Reise zurück denkt.
einer der fertigen UI-Prototypen

Wendet man sich wieder seinen gewohnten Entwicklungsumgebungen, Programmen und Testwerkzeugen zu, macht programmieren wieder so richtig Spass.

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Samstag, 29. September 2018

Planetennachbearbeitung mit PixInsight

Zur heurigen Marsopposition hatte ich in Namibia auf der Hakos Astrofarm die Möglichkeit, diesen unter wesentlich besseren Möglichkeiten aufzunehmen, als dies von Mitteleuropa aus möglich war. Die Ekliptik führt fast durch den Zenit, was die Aufnahmebedingungen ideal machen.

Ich muss jedoch zugeben, dass meine Skills zur Planetenfotografie noch sehr ausbaufähig sind - ein Manko, das ich in den nächsten Jahren sicher noch ausbügeln werde.

Zur Ausrüstung und der eingesetzten Aufnahmesoftware:
  • Fotografiert wurde an einem angemieteten Großrefraktor (7"/f9 APO von Meade)
7"/f9 Meade APO auf der Vehrenberg Sternwarte auf Hakos
  • ASI-120-MC Planeten-Webcam
  • ZWO-ADC
  • Barlow Baader 2.25x
  • FireCapture unter Windows 10 (seit kurzem gibt es hierfür auch Unterstützung für Mac und Linux)
Zum PreProcessing der Aufnahmen wurde folgende Verarbeitungskette unter Windows verwendet:
  • PIPP
  • AutoStakkert
Rohbild nach dem Stacken
Das PostProcessing habe ich bisher mit RegiStaxx gemacht, das vor allem durch seine ausgezeichneten Wavelets zu überraschenden Ergebnissen führt. Mit Registaxx habe ich folgendes "Endergebnis" erhalten.

Mars mit Registaxx geschärft
Seit Frühling 2018 PixInsight versuche ich meine gewohnten Arbeitsschritte mit PixInsight zu machen. Gerade für die Wavelets von Registaxx wollte ich mal sehen, was mit PixInsight hier rauszuholen ist.

Wavelet-Analyse des Rohmaterials

Script/Image Analysis/ExtractWaveletLayers

Das Script berechnet die einzelnen Wavelet-Layer des Eingabebildes und zeigt diese an.
5-Layer-Wavelets von Mars
Die einzelnen Wavelets zeigen, dass in den ersten 3 Layern die meiste verwertbare Information steckt. Wir werden somit in der nachfolgenden Bearbeitung uns auf diese 3 Layer konzentrieren.

Schärfen des Rohbildes
  • Preview des gewünschten Bereichs machen
  • Process/Wavelets/MultiScaleLinearTransform
  • Anzahl Layer 3
PI-Dialog von MLT
Wir beginnen mit dem höchsten Layer, wo noch deutlich die meisten Oberflächenartefakte bearbeitet werden. Layer 3 scheint hierfür nicht mehr geeignet zu sein (Vulkane sind nicht mehr sichtbar), weshalb wir den Bias am Layer 2 verstellen. Wir arbeiten dabei ausschließlich am zuvor erstellten Preview und können dadurch am Preview mittels CTRL-ALT-Z immer zwischen Original und aktuellem Wavelet-Ergebnis switchen.

Mars MLT Wavelet Layer 2 (1.5, 2.0, 2.5)

Links das Ergebnis mit Layer 2 / 1.5, in der Mitte Layer 2 / 2.0 und rechts Layer 2 / 2.5. Ich habe mich für die Einstellungen rechts entschieden, da hier auch der Staub an der Polkappe hervor tritt.

MLT-Layer 2 mit Bias 2.5
Als nächstes nehmen wir Layer 1 in Angriff. Hier werden die feinsten Strukturen bearbeitet. Wieder wird am Preview gearbeitet.

Mars MLT Wavelet Layer 1 (3.0, 4.0, 5.0)
Gewählt wurden die Bias-Werte 3.0, 4.0 und 5.0 (links nach rechts). Ein Wert zwischen 4.0 und 5.0 scheint das beste Ergebnis zu liefern, wir entscheiden uns für 4.5 - da die Artefakte zu dunkel werden nehme ich Layer 2 gleichzeitig etwas zurück (2.0).

MLT Layer 1 mit 4.5 und reduziertem Layer 2
Nun wollen wir noch Layer 3 anpassen bei dem wir uns noch eine Verbesserung an den Polkappen erwarten. Wir achten dabei darauf, dass wir die bereits sichtbar gewordenen Artefakte nicht durch zu hohe Werte verlieren. Auch hier arbeiten wir ausschließlich am Preview und kommen am gezeigten Beispiel auf einen Wert von 0.065.
MLT Layer 3
Wir wenden die Konfiguration nun am Bild an. Das vorläufige Endergebnis ist anschließend zu sehen.

Mars Wavelets final
Letztendlich ist es Geschmacksache und liegt im Auge des Betrachters, wie die Parameter gestellt werden. Es zeigt sich, dass PI auch für die Nachbearbeitung von Planetenbildern geeignet ist. Der hier vorgestellte Workflow entstand aus reiner Langeweile bei einem knapp 9-stündigen Zwischenaufenthalt am Flughafen Doha - von der Vorgehensweise gefällt er mir besser als RegiStaxx, vor allem, da auch andere Bildverbesserungsprozesse eingearbeitet werden können (siehe unten). Mein Fazit fällt jedenfalls sehr positiv aus - ich werde an dem Workflow hier sicher noch weiterarbeiten und ihn noch verfeinern.

Mars nach finaler CurveTransformation und Rotation in PI

Planetenaufnahmen sind ein hoch interessantes Betätigungsfeld, bei dem die Qualität des Aufnahmesystems sehr zum Tragen kommt. Die ASI-120-MC ist ein absolutes Einstiegsmodell, das gerade unter Mac OSX und Linux Probleme macht (siehe . Auch sollte die eingesetzte Barlow-Linse von guter Qualität sein.


Links: